Chronik Städtisches Gymnasium

Städtisches Gymnasium Riesa

Seit dem 1. August 2002 gibt es in Riesa ein neues Gymnasium- das Städtische Gymnasium, mit den neuen Häusern Max Planck und Manfred von Ardenne. Zu Beginn lernen hier 1283 Schüler, die von 102 Lehrern unterrichtet werden.

Entstanden ist diese Bildungseinrichtung durch den Zusammenschluss des 1992 neu gegründeten Manfred- von- Ardenne- Gymnasiums mit dem auf eine 100-jährige Tradition zurückblickenden Max- Planck- Gymnasium.

Herr Karsten Zeibig war von 1990 bis zum Sommer 2002 Schulleiter des Max- Planck- Gymnasiums und Frau Gerti Töpfer leitete von 1992 bis zum Jahre 2002 das Manfred- von- Ardenne- Gymnasium. Beiden Schulleitern gebührt der Dank ihrer Lehrer-, Schüler- und Elternschaft für die geleistete Arbeit zur Entwicklung und Profilierung ihrer Einrichtung.

Mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 steht für das Städtische Gymnasium noch kein neuer Schulleiter fest, so dass bis Dezember Herr Juknat die Schule kommissarisch leitet. Günstig erweist sich in dieser Zeit, dass es zwei stellvertretende Schulleiter (Frau Schuricht, Herr Juknat) und zwei Oberstufenberater (Herr Dr. Köhler, Herr Dr. Frenzel) gibt und die Abiturstufe noch getrennt geführt wird, so dass die Verantwortungsbereiche klar abgesteckt sind.

In der Zeit von Dezember 2002 bis zum Februar 2006 wird das Städtische Gymnasium von Herrn Dieter Rädler geleitet. Stellvertretende Schulleiterin bleibt Frau Schuricht, Herr Juknat und Herr Dr. Frenzel wechseln 2004 an das Werner- Heisenberg- Gymnasium. Es ist eine Zeit der Weichenstellung für kommende Jahre, noch mit vielen Unsicherheiten (weil aufgrund einer fehlenden Schulnetzplanung der Stadt Riesa unter OB Wolfram Köhler der Erhalt des Gymnasiums und damit auch der künftige Standort des Gymnasiums zunächst unklar bleibt), aber immer mit dem Willen der gesamten Lehrerschaft, eine gute Arbeit für und mit den Schülern zu gewährleisten. Zeitweise wird an vier Gebäuden unterrichtet.

Im Juni 2004 werden die Fachleiter berufen:

  • Herr Hoffmann (mathematisch/naturwissenschaftlicher Bereich),
  • Herr Riester (künstlerischer Bereich mit Fremdsprachen) und
  • Herr Wunder (gesellschaftswissenschaftlicher Bereich mit Sport).

Es entsteht ein gemeinsames Schulprogramm, das künstlerische Profil wird durch den beispielhaften Einsatz der Kollegen zu einem Markenzeichen unserer Schule und die vertiefte sportliche Ausbildung mit den Schwerpunktsportarten Akrobatik, Handball, Fußball und Schwimmen wird ausgebaut. Es gibt gemeinsame Weihnachtskonzerte, wunderbare Theateraufführungen und literarisch- musikalische Programme, Talenteshows, den Rezitatorenwettstreit, Chemieolympiaden, Mathematik- und Fremdsprachenwettbewerbe, das Projekt „Gläserne Schule“ und das Projekt „Sucht“. Zur Tradition wird auch der Skikurs mit den Schülern der Jahrgangsstufe 11. Die Orientierungsarbeiten in den Fächern MA, EN und DEU lösen im Herbst 2004 die bis dahin üblichen Vergleichsarbeiten ab.

2004 findet auch erstmalig das Traditionstreffen am Gründonnerstag als gemeinsame Veranstaltung beider Häuser statt.

Obwohl noch nicht klar ist, ob das Haus Max Planck saniert wird, räumen wir im Juni/Juli 2004 optimistisch dieses Haus, in das wir aber erst 2006 wieder einziehen werden. Bis dahin wird im Haus Ardenne 1 die gesamte Sekundarstufe 2 unterrichtet, im Haus Ardenne 2 die Klassenstufe 10 und im Haus Planck 2 auf der Jahnstraße die Klassenstufen 5-9. Im Schuljahr 2004/2005 feiern wir das erste Mal den Abiturball gemeinsam.

Am 29.11.2005 erhalten wir von Frau Töpfer, OB von Riesa, die Zusicherung, dass die Baumaßnahmen am Haus Max Planck so stattfinden werden, dass im Schuljahr 2006/2007 dieses Haus wieder genutzt werden kann. Gleichzeitig beginnen die Planungen für den Ausbau der ehemaligen Thälmann- Schule zur modernen Mittelschule „Am Sportzentrum“.

Im Januar 2006 wird Herr Rädler die Leitung des Sportgymnasiums in Leipzig übernehmen. Mitten im Schuljahr beauftragt man Herrn Henke, zu dieser Zeit noch Schulleiter an einem Torgauer Gymnasium, mit der Leitung des Städtischen Gymnasiums. Er kann zunächst nur an zwei Tagen / Woche in Riesa sein . Wichtige Aufgaben werden im Rahmen der erweiterten Schulleitung neu verteilt. Besonders zu erwähnen ist der Einzug in das Gebäude Max Planck mit der Organisation der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Gebäudes unter der Leitung von Herrn Hoffmann und Herrn Rewig sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Sportclub Riesa die Umwandlung der vertieften sportlichen Ausbildung in das sportliche Profil unter Leitung von Herrn Wunder.

Im Schuljahr 2006/2007 ist aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge die Anzahl der Schüler auf 720 zurückgegangen, die nun von 60 Lehrern unterrichtet werden.

Einen besonderen Höhepunkt stellt der am 28.04.2007 stattfindende Sponsorenlauf dar. Herr Henke und die Fachkonferenz Sport bündeln alle Kräfte und so laufen an diesem Tag Eltern, Lehrer und Schüler für einen guten Zweck 5200 km. Mit den Start- und Sponsorengeldern wird eine großzügige Spende für das Kinderhospiz Mitteldeutschland finanziert. Alle betrachten dies als eine sehr gelungene Veranstaltung, die auch das „Wir- Gefühl“ gestärkt hat. Nun können sich die Schüler der Jahrgangsstufe 12 auf ihre Abiturprüfungen vorbereiten. Ein engagiertes Lehrerteam steht ihnen unter bewährter Leitung von Dr. Köhler zur Verfügung. In den nächsten drei Jahren werden ca. 400 Abiturienten unsere Schule verlassen. Darunter Schüler mit besonders herausragenden Ergebnissen wie Undine Hainke, Sarah Burghardt, Alexander Nürnberg, Tony Daubitz und Claudia Hinze.

Im Sommer 2007 wird die MS „Am Sportzentrum“ planmäßig fertiggestellt und damit wird es für uns nach kurzen Umbauarbeiten möglich, in das Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule einzuziehen und die Standorte in Weida und auf der Jahnstraße endgültig zu schließen. Am 04.07.2007 entscheidet die Schulkonferenz über den künftigen Namen des Hauses auf der Haydn- Straße: Haus Manfred- von Ardenne. Das Umziehen und Neustrukturieren findet nach 5 schwierigen Jahren ein glückliches Ende. Der Einsatz von Lehrern, Eltern und Schülern hat sich gelohnt. Hinzu kommt, dass die Schule nun auch über eine eigene Zweifelderhalle verfügt, die ebenfalls im Schuljahr 2007/2008 eingeweiht wird.

Herr Riester entwickelt erste Vorstellungen zur Nutzung der alten Turnhalle, findet bei dem neuen Schulleiter, Herrn Henke, und der Stadtverwaltung Unterstützung und wird in den folgenden Jahren gemeinsam mit seinen Kollegen des künstlerischen Profils und Initiativen von Schülern die Halle zu einer Kunsthalle umbauen.

Seit dem Schuljahr 2007/2008 nehmen wir jeweils vier 5. Klassen auf. Leider müssen auch Schüler aus Kapazitätsgründen umgelenkt werden.

Frau Werner ist als Beratungslehrerin schon viele Jahre kompetenter Ansprechpartner bei Problemen und bietet gemeinsam mit Frau Engel Eltern ein Forum für einen offenen Gedankenaustausch.

Positive Resonanz erfährt auch das Ganztagsangebot, das unter der Leitung von Herrn Jehring, Frau Schuricht und Frau Steinicke seit dem Jahr 2004 kontinuierlich ausgebaut wird. Im Schuljahr 2008/2009 stehen den Schülern mehr als 40 verschiedene Angebote zur leistungsdifferenzierten Förderung und Forderung, an unterrichtsergänzenden Angeboten und Projekten und an Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung. In zahlreichen Fächern findet der Übergang zum Blockunterricht statt. Die Schüler haben dadurch weniger Fächer an einem Tag, die Ranzen werden leichter und die Pausengestaltung ist variabler möglich. Zwei Tischtennisplatten und eine Basketballanlage werden auf Initiative der Schülerschaft unter Leitung des engagierten Vorsitzenden des Schülerrates Tom Richter aufgebaut und sind ein Beitrag zur „Bewegten Schule“.

Nachdem unsere Schule im Schuljahr 2008/2009 an der PISA- Studie teilgenommen hat, nimmt im Schuljahr 2009/2010 das Projekt „Fokus Kind- Bildung den ganzen Tag“ einen wichtigen Stellenwert ein. Gemeinsam mit dem Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm und dem Sächsischen Bildungsinstitut untersuchen wir den Bildungstag aus Sicht des Kindes und ziehen Schlussfolgerungen für unsere Arbeit.

Durch die enge Zusammenarbeit unserer Vertrauenslehrerin mit den Schülern gelingt es, wieder jährliche Schulfeste zu organisieren, so die Halloween- Party in diesem Schuljahr, das Sommerfest 2010/2011, das Winterweihnachtsfest 2011/2012 und das Schulfest 2012/13 „Einmal um die Welt“. Zur Tradition werden auch die Ausbildung im Wasserfahrsport Segeln, Surfen, Paddeln in Klassenstufe 7, die Durchführung von Auszeichnungsveranstaltungen und die Teilnahme unserer Klassen an der Aktion „Genial Sozial“, deren Erlös z.B. der Unterstützung des Kinderschutzbundes Riesa dient.

Im Schuljahr 2010/11 entsteht eine Arbeitsgruppe „Verantwortliches Miteinander“ unter Leitung von Frau Meißner. Ein Leitsatz des Schulprogramms:
„Eine Schulatmosphäre, die das verantwortungsvolle Miteinander und die Kreativität fördert, ist unser angestrebtes Ziel.“, soll mit neuem Leben erfüllt werden. Zunächst diskutiert man mit Schülern und Lehrern die Hausordnungen und es werden neue Regelungen, z.B. zur Handy-Nutzung getroffen. Einen breiten Raum nimmt die HA-Problematik ein. Wie können wir bei allen Schülern erreichen, dass HA regelmäßig erledigt werden? Dazu werden wir von Trainern für Unterrichtsentwicklung der SBA beraten. Die daraus entstehenden Regeln und Maßnahmen werden durch den Beschluss der Schulkonferenz am 12.10.2011 zur allgemeinen Arbeitsgrundlage am Städtischen Gymnasium. Im Schuljahr 2011/12 arbeitet die Arbeitsgruppe, die aus 7 Mitgliedern besteht, an der Aktualisierung des Schulprogrammes. Am Ende des Schuljahres liegt ein neuer Entwurf vor.

Im Jahr 2010/11 beginnen die Kooperationsvereinbarungen mit der Kreishandwerkerschaft Region Meißen und dem Städtischen Gymnasium Riesa zum ESF-Projekt “Schüler-Kunst-Handwerk-Stärke deine Kompetenz“. Schüler der 7. Klassen können sich in Ateliers und Werkstätten mit verschiedenen Materialien (Glas, Metall, Ton, Stein, Holz, Textil) beschäftigen und kreativ tätig sein, die Ergebnisse werden in einer Vernissage vorgestellt und gewürdigt.

Die Sportkonzeption der Stadt Riesa wird weiterentwickelt und die Zusammenarbeit zwischen Schule und dem SC Riesa verstärkt. Der Förderverein „SporKus“ Riesa e.V. wird am 06.01.2010 u.a. mit dem Ziel gegründet, den Nachwuchs- und Kampfsport gezielt zu fördern. Unter großem Engagement der Schulleitung, des Fachleiters Sport, der Klassenleiter und des neu gegründeten Fördervereins gelingt es, nun wieder vollständige „sportbetonte“ Klassen zu bilden, deren Schüler zusätzlich zum Unterricht zweimal in der Woche ein Frühtraining absolvieren. Unbedingt erwähnt werden müssen an dieser Stelle die zahlreichen Erfolge unserer Schüler bei den Wettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“

Höhepunkt bildet im Schuljahr 2010/11 der nun schon zum zweiten Mal stattfindende Sponsorenlauf. Stolz kann ein Betrag von 6418 € an das Kinderheim Walda überreicht werden.

Das Schuljahr 2011/12 steht ganz im Zeichen des Jubiläums „100 Jahre Haus Pestalozzi“. Zuvor entscheidet der Stadtrat endgültig über den Namen dieses Hauses. Am 30.03.2011 findet für alle Schüler ein Projekttag statt, an dem aus einem vielfältigen Angebot (von ART bis Feralpi, von Tanz bis Sport) gewählt werden kann. Abends bei der großen Festveranstaltung kommen neben den Gratulanten vor allem der ehemalige Schulleiter Herr Müller und der Lehrer Herr Kreß zu Wort. Die beiden Persönlichkeiten zeigen in berührender Weise, wie verbunden sie der Schule noch heute sind.

In diesem Schuljahr übernehmen erstmals 9. Klassen die Patenschaft über unsere „Schulanfänger“. Die Neuntklässler organisieren gemeinsam mit den Klassenleitern den ersten Schultag, erleichtern das Zurechtfinden in den darauffolgenden Wochen und organisieren Klassenveranstaltungen.

Neu aufgenommen in das Präventionskonzept der Schule werden Informationsveranstaltungen zum Thema „Cybermobbing“ für die 8. Klassen.

Eine Besonderheit in diesem Schuljahr ist auch, dass der kleinste Abiturjahrgang „aller Zeiten“ verabschiedet wird. In Spitzenzeiten erhalten an unserer Schule in einer Jahrgangsstufe 160-180 Schüler ihre Reifezeugnisse, im Jahr 2011/12 sind es gerade 16 Schüler.

Da im September 2012 die Elbe- Stahlwerke Feralpi GmbH ihr 20-jähriges Firmenjubiläum feiert, übernehmen unsere Kunstlehrerinnen Frau Seidel und Frau Kunze mit ihren Schülern den Auftrag, Vorlagen für die Gestaltung eines Kühlturmes zu entwerfen. Die Firmenleitung ist von der künstlerischen Umsetzung begeistert, am 25.09.2012 wird dazu eine Gedenktafel enthüllt.

Im Frühjahr des Schuljahres 2011/12 beunruhigen wieder einmal Aussagen der Stadt das Kollegium. Es soll bereits zum Schuljahr 2014/15 zu einer Fusion mit dem Werner-Heisenberg-Gymnasium kommen. Auslöser dafür ist, dass sich die Mittelschule „Am Merzdorfer Park“ in einem desolaten Zustand befindet und dringend ein neues Gebäude benötigt. Unser Standort soll beibehalten werden, trotzdem sieht man vor, das Städtische Gymnasium aufzuheben. Bei beiden Gymnasien stößt die geplante Fusion auf Unverständnis, da prognostizierte Schülerzahlen und Raumkapazitäten sie nicht machbar erscheinen lassen. Nach starken Protesten der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft wird erreicht, dass die Beschlussvorlage nicht in den Stadtrat eingebracht wird. Die zur Klärung des Problems gebildete Arbeitsgruppe kommt zum Ergebnis, dass die Möglichkeit einer Fusion frühestens im Jahr 2020 wieder geprüft werden muss.

Im September 2012 wird Frau Schuricht, stellvertretende Schulleiterin, nach 28 Jahren enger Verbundenheit mit dieser Schule, verabschiedet.



Verfasser: Regina Schuricht
Stellvertretende Schulleiterin